Dienstag, 23. Juni 2009

Zweierlei Bildungsforen

Nun war ich in der letzten Woche auf zwei ganz unterschiedlichen "Diskussionsforen" zu verschiedenen Bildungsproblemen. Vom 18.-20.6. gab es das Symposium "Wissen und Bildung" ausgehend von der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Leipzig. Gestern fand dann - nur einen Hörsaal weiter - das Bildungsforum der protestierenden Studenten statt.

Das hat mir mal wieder klar gemacht, dass man nicht nur über Bildungsprobleme sehr unterschiedlich denken kann, sondern auch sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise darüber verständigen kann:
- wohlgeordnet und vorbereitet mit wirklich spannenden Vorträgen (allerdings nicht viel mehr) auf dem Symposium
- oder eher chaotisch per Impulsreferat (bei dem ein Mitglied der Universitätsleitung ca. 20 Impulse fühlte) und Diskussion nach Redeliste (die dementsprechend eher thematisch ungeordnet verlief) auf dem Bildungsforum...

Beide Veranstaltungen waren "ergebnisoffen" angelegt, d.h. bei keiner waren Thesen, Forderungen oder anderes, das dabei entstehen sollte, vorher festgelegt.
Ich muss nun feststellen, dass scheinbar beide Vorgehensweisen ihre Vor- und Nachteile haben. Positiv an der geordneten Vorgehensweise: viel stärkere intellektuelle Anregung meinerseits (durch die Vorträge namhafter oder weniger bekannter Wissenschaftler...). Positiv an der eher spontanen Vorgehensweise: deutlich bessere, kontroversere weil konkretere Diskussion und insgesamt stärkere Orientierung am "Gestalten von Gegenwart, um Zukunft zu verändern" (eigentlich das Motto der anderen Veranstaltung).

Meine Traumkonferenz würde wahrscheinlich Aspekte beider Vorgehensweisen mit einer insgesamt stärkeren Ergebnisorientierung (wenn "Leipziger Thesen" angestrebt werden und es extra "Arbeitsgruppen" gibt - weshalb wird darin nicht eine These genannt geschweige denn erarbeitet?) kombinieren. Wobei zu bemerken ist, dass das Bildungsforum der Studierenden ja erst der Anfang ist und zunächst darüber geredet werden musste, worüber eigentlich alles diskutiert werden soll. Insofern wurden hier zunächst Grundlagen für eine ergebnisorientierte und konstruktive Diskussion gelegt... und ich bin gespannt, wie das weitergeht

Donnerstag, 18. Juni 2009

Der ESF und Sachsens Kinoleinwände...

Neulich war ich mal wieder im Kino...
Bevor aber 'kleine Verbrechen' mich in den Bann der griechischen Inseln zogen, stürzte mich der unvermeidliche Werbeblock in kein kleines Erstaunen: Ganze VIER Spots wurden nämlich bestritten vom ESF (Europäischer Sozialfonds) der sich rühmte, "Sachsens Köpfe" mit einer ganzen Menge Geld zu fördern.

Nun habe ich ja vor einiger Zeit eine Promotionsförderung über eben diesen Fonds beantragt - diese ist vor zwei Wochen mit dem Hinweis auf "Haushaltsgründe" abgelehnt worden. Wie übrigens auch alle anderen mir bekannten Anträge.

Man fragt sich nun...
...welche 'Köpfe' die Werbespots denn nun dazu bekommen wollen, sich um Förderung zu bewerben, wenn scheinbar eh kein Geld mehr da ist...
...ob die Gelder aus dem ESF (angenommen, sie sind tatsächlich da) nicht eher Sachsens Kinoleinwände (wäre ja auch nicht *so* schlecht) fördern, oder - was nicht so erfreulich wäre - Sachsens Haushaltslöcher stopfen...
...oder ob die Werbung einfach nur sagen soll "stellt euch bloß mal vor, wie schlecht es Sachsen ohne die 'Kopfförderung' des ESF ginge!"